14 Apr

AMZ Frühjahrstreff 2018

Die Austrian Mellifera Züchter (AMZ) ließen 2017 die Gene einiger Völker der Dunklen Biene auf ihre Ähnlichkeit zu Carnica und Buckfast Vergleichsvölkern testen. Die Ergebnisse wurden beim heurigen Frühjahrstreff und im Mitteilungsblatt März 2018 bekannt gegeben: Es konnte eine gute Unterscheidung zwischen Mellifera und nicht-Mellifera DNA gemacht werden, wobei die Buckfast Bienen wie erwartet einen Teil Dunkle Genvarianten in sich tragen.

Vielen Dank an Alois Reiter für die Informationen im Vorfeld. Wir freuten uns, bei der Schulung mitmachen zu können.

Besonders beeindruckte uns das biologische Grundwissen in Sachen Genetik der anwesenden rund 20 Züchter. Dem technischen Teil des detaillierten Vortrags des Untersuchungsleiters Dr. Berthold Heinze konnten wir nur durch unsere bisherigen Recherchen zu DNA-Sequenzierung mithilfe der DNA-Duplizierung und der Gelelektrophorese folgen. Für die Auswertung wurde die quelloffene Software structure der Stanford University verwendet.

Das Erbgut der ursprünglich heimischen Dunklen Biene hat der kleine Kreis also in drei Linien bewahren können: Salzburger Alpenland, Nigra Alpenland Innergebirg und Tiroler Braunelle. Leider sind die Völker der Braunelle nicht über den Winter gekommen und es gab auch einen Ausreißer in der Nigra-Linie, der trotz guter morphologischer Werte (rassetypisches Aussehen) einen deutlichen Carnica-Anteil aufwies. Mithilfe der künftig jährlich geplanten DNA Analysen kann nun auch dieses Ausreißer Volk zu einer rein Dunklen Biene rückgezüchtet werden.

Ein wenig erschreckend war die Schätzung der Linien Nigra und Alpenland auf eine Völkeranzahl von nur 300-500. Bisher scheint Inzucht jedoch kein Problem zu sein, wie die Untersuchung ergab. Das erhoffte erste zweite ((Ein Schutzgebiet für die Tiroler Braunelle (die ja auch eine A.m. mellifera ist) gibt es bereits im Kaunertal in Tirol. Vielen Dank für die Information!)) Mellifera Schutzgebiet Österreichs würde das Problem entschärfen, die Gespräche dazu laufen.

Es ist deutlich geworden, wie wichtig DNA Vergleiche und Belegstellenbegattung für die Erhaltung der Apis mellifera mellifera ist.