04 Mai

Grundlagen Genetik

https://www.blickcheck.de/auge/funktion/augenfarben/

Bei der Zucht werden erbliche Merk­­­male be­­o­­bach­­tet. Den Wün­schen ent­­sprech­ende Bienen­­völker werden vermehrt, der Rest darf sein Erbgut nicht weiter­­geben. So haben nach­­folgende Genera­­tionen irgend­­wann nur noch die er­­wünsch­­ten Merk­­male.

Das Erbgut sitzt in der DNS, die von Eltern durchmischt und den Nach­kommen weiter­ge­geben wird. Die Mutter gibt jeden zweiten DNS-Strang weiter, der Rest kommt vom Vater. Manchmal schlummern Eigen­schaften darin, die sich nur alle paar Genera­tionen zeigen. Andere kehren nie wieder, sobald sie einmal ver­schwunden sind. Das ist bei Bienen und Menschen gleich.

Nehmen wir zum Beispiel das Merkmal Augen­farbe beim Menschen: In einer braun­äugigen Familie können Kinder mit grünen oder blauen Augen vorkommen. Ist die braune Farbe aber einmal verloren, dann wird kein Kind mehr dunkle Augen haben.

Erste Erkenntnisse

Der Abt Gregor Mendel (1822-1884) hat herausgefunden, dass Gene doppelt vorhanden sind, aber nur einzeln vererbt werden. ((Mendel untersuchte also diploide Organismen mit haploiden Keimzellen.)) Die zwei Genvarianten eines Gens bestimmen das sichtbare Merkmal. Je nach dem, welche Variante vererbt wird und welche Variante vom anderen Elternteil dazukommt, entsteht bei den Kindern eine neue Kombination zweier Varianten.

In seinen Versuchen hatte er z.B. Blüten mit roter und weißer Blütenfarbe. Die Blütenfarbe ist also das beobachtete sichtbare Merkmal. Reinerbige Blüten tragen die genetischen Varianten rot-rot oder weiß-weiß.

Aber was passiert bei mischerbigen Blüten mit rot-weiß und weiß-rot?

Das kommt darauf an, welche der drei Arten der Vererbung es ist. Intermediär wäre die Blütenfarbe eine Mischung aus beidem, also rosa. Ist z.B. rot dominant und weiß rezessiv, gewinnt rot. Kodominant könnte z.B. rote Blüten mit weißen Punkten ergeben, es sind also beide Varianten sichtbar.

 

http://www.pedigreeapis.org/biblio/books/armbr/LA1919/part1617de.html

 

Diese bahnbrechenden Erkenntnisse folgerte er aus dem, was wir heute als die drei Mendelschen Regeln kennen:

  1. Reinerbige Eltern bekommen einheitliche Kinder mit gleichem Merkmal und gleichem mischerbigen Gen. (Uniformitätsregel)
  2. Mischerbige Eltern bekommen unterschiedliche Kinder, die rein- oder mischerbig sein können. ((Er kam auf das Verhältnis von 1:2:1 für “reinerbig wie Großmutter” zu “Mischerbig wie Eltern” zu “reinerbig wie Großvater”)) (Spaltungsregel)
  3. Verschiedene Merkmale vererben sich unabhängig voneinander und können neue Kombinationen ergeben. ((Bei zwei verschiedenen beobachteten Merkmalen ergibt sich daher bei dominant-rezessivem Erbgang ein Verhältnis von 9:3:3:1 bei der Merkmalsausprägung.)) (Unabhängigkeitsregel)

Zu Recht stolz auf seine Erkenntnisse soll er 1870 Versuche begonnen haben, sein Wissen auf die Bienenzucht zu übertragen. Und er scheiterte kläglich.

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