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Durch Inzucht entstehen also reinerbige Gene, die Erbkrankheiten ausbrechen lassen und dadurch Inzuchtdepression verursachen. Wie stark sind meine Bienen von Inzucht betroffen?
Verzögert schlüpfende Brut
Warum habe ich in Teil 2 extra von “Erwachsene[n] Drohnen” gesprochen, die aus unbefruchteten Eiern schlüpfen?
Aus Eiern schlüpfen Drohnen, wenn die Varianten beim sogenannten Sexgen gleicherbig sind. ((Ruedi Ritter, Laurent Gauthier: “Vererbungslehre”, S. 63-80 im Schweizerischen Bienenbuch Band 3 vom VDRB, 20. nachgeführte Auflage 2014))
Bei unbefruchteten Eiern kann es keine zwei verschiedenen Varianten für ein Gen geben, weil nur eine Variante existiert. Sie sind also immer gleicherbig und es schlüpfen immer Drohnen daraus.
Nun kann es aber passieren dass die Königin ein befruchtetes Ei in eine Arbeiterinnenzelle legt, das zufällig beim Sexgen zwei gleiche Varianten vererbt bekommen hat. Aus dem reinerbigen Ei entwickelt sich also keine Arbeiterin, sondern ein Drohn ((Der Drohn hätte wie eine Arbeiterin doppelte Gene, die an anderen Stellen auch mischerbig sein können.)). Die Ammenbienen erkennen das gleich ab dem Schlupf und räumen die Larve aus. Die Königin bestiftet die Zelle meist wieder und so entstehen je nach Inzuchtgrad mehr oder weniger Lücken mit verzögert schlüpfender Brut. ((Ruedi Ritter, Laurent Gauthier: “Vererbungslehre”, S. 63-80 im Schweizerischen Bienenbuch Band 3 vom VDRB, 20. nachgeführte Auflage 2014))
Je näher die Königin mit dem “Spermium Drohn” verwandt ist, desto wahrscheinlicher tragen sie eine gleiche Variante des Sexgens. Wenn das passiert, werden die Hälfte der von diesem Drohn befruchteten Eier zu Drohnen. Nur gut, dass Königinnen von 10 bis 20 ((Ruedi Ritter, Laurent Gauthier: “Vererbungslehre”, S. 63-80 im Schweizerischen Bienenbuch Band 3 vom VDRB, 20. nachgeführte Auflage 2014)) verschiedenen Drohnen befruchtet werden. Bei massiver Inzucht ist sie aber mit allen davon verwandt und im Extremfall werden nur 50% ihrer befruchteten Eier zu Arbeiterinnen. Bereits bei 72% Überlebensfähigkeit der Larven werden solche Völker im Winter zu klein sein, um zu überleben.
http://www.glenn-apiaries.com/genetics.html#anchor174332
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